Duisburg-Ungelsheim:

Vom Stahlstandort zum Klimavorreiter

Ein Quartier mit Geschichte und Zukunft

Duisburg-Ungelsheim blickt auf eine industrielle Vergangenheit zurück – einst geprägt durch die Stahlindustrie, die zahlreiche Arbeitsplätze schuf. Die RWB übernahm in den 1980er Jahren die ehemaligen Werkswohnungen und modernisierte seither einen Großteil der Gebäude. Doch die energetische Ausgangslage war herausfordernd: Mit einem jährlichen CO₂-Ausstoß von rund 40 kg pro Quadratmeter lag das Quartier 67 % über dem Durchschnitt des gesamten Wohnungsbestandes der RWB.

Das Ziel: Klimaneutralität bis 2027

Die Rheinwohnungsbau GmbH (RWB) hat gemeinsam mit AMPEERS ENERGY (AE) ein umfassendes Energieprojekt zur dezentralen Versorgung gestartet. Ziel ist es, den gesamten Wohnungsbestand der RWB künftig weitgehend autark mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Neben Photovoltaik und Wärmepumpen spielt auch Mieterstrom eine zentrale Rolle.

Durch seine ausgefeilte Sektorenkopplung leistet das Projekt einen wesentlichen Beitrag zum strategischen Ziel der RWB, den CO₂-Ausstoß ihres Portfolios bis 2030 deutlich zu senken.

Zur Umsetzung wurde ein dreistufiger Prozess entwickelt, der im Duisburger Stadtteil Ungelsheim seinen Anfang nimmt. Hier wird das innovative Energiekonzept praktisch erprobt und anschließend schrittweise auf weitere Standorte übertragen.

Stufe 1: Quartiersanalyse

Im ersten Schritt wurde das Quartier in Duisburg-Ungelsheim als idealer Startpunkt für den Weg der Rheinwohnungsbau GmbH (RWB) zum klimaneutralen Gebäudebestand identifiziert. Die Wahl fiel auf Ungelsheim, da es zu einer der emissionsreichsten Baualtersklassen Deutschlands zählt.

Das Quartier wurde in den 1950er Jahren errichtet und umfasst:

130

Gebäude

verteilt auf

17

Sub-Quartiere

Die Gebäude verfügen über zwei bis vier Vollgeschosse und Satteldächer. Die Wärmeversorgung erfolgt überwiegend über Gasbrennwertkessel, während die Warmwasserbereitung größtenteils durch elektrische Durchlauferhitzer erfolgt. Nur in 27 Gebäuden haben die Gasbrennwertkessel auch die Warmwasserbereitung übernommen.

Stufe 2: Ganzheitliches Modernisierungskonzept

Im zweiten Schritt wurde ein wirtschaftliches und ganzheitliches Modernisierungskonzept für das Quartier entwickelt. Ziel war es, die Gebäude energetisch zu sanieren und auf Photovoltaik- und Wärmepumpentechnik umzurüsten.

Stufe 3: Umsetzung mit Partnern

Die Umsetzung des Konzepts erfolgt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern.

Bis Ende 2023 konnten 33 Mehrfamilienhäuser energetisch saniert werden. Hierbei wurden die ersten vollständig durch Wärmepumpentechnik, Photovoltaik-Anlagen und einem Mieterstrommodell vollständig dekarbonisiert.

Die vollständige Fertigstellung der Maßnahme ist für Ende 2027 geplant. Dann werden:

776

Wohnungen

auf einer Grundstücksfläche von

111.500 m²

klimaneutral sein.

Der CO₂-Ausstoß der Liegenschaft wird dadurch um insgesamt 1.970 t Kilogramm gegenüber den Ausgangswerten reduziert.

Zahlen nach Fertigstellung Ende 2027

7.035

Anzahl PV Module

2.961,18

Leistung in kWp

130

Anzahl Objekte

13.556,19

PV Fläche im m²

2.465.000

Stromerzeugung in kWh pro Jahr

Stand Juli 2025

Objekte: 57 von 130

Wohnungen: 303 von 776

Mieterstromverträge ca. 50%

Fazit: Mit dem Projekt in Duisburg-Ungelsheim setzt die Rheinwohnungsbau GmbH ein starkes Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung. Die Kombination aus strategischer Planung, technologischer Innovation und partnerschaftlicher Umsetzung macht das Quartier zu einem Vorbild für klimaneutrales Wohnen in Bestandsgebäuden.